Self Esteem schwarze Buchstaben auf blauem Untergrund

Entdecke dich neu - mehr Selbstbewusstsein entwickeln

Jeder kennt es wohl: Der schlimmste gut gemeinte Rat der Welt vor Dates oder auch Vorstellungsgesprächen ist ohne Zweifel, dass man „einfach“ ganz man selbst sein soll. Okay, aber wer ist das? Und wenn ja, wie viele, um ein nicht gänzlich unbekanntes Buch zu zitieren? Und mögen soll man sich offenbar auch noch, wenn man sich selbst auf neue Leute loslassen will…

Selbstbewusstsein ist hier leider oft das Stichwort, das uns in solchen Situationen fehlen und einen Strich durch die Rechnung machen kann. 

Wir zeigen dir deshalb hier, was es damit überhaupt auf sich hat, weshalb es erst Bewusstsein braucht, bevor wir Selbstvertrauen aufbauen können, und wie wir es ordentlich trainieren. So viel verraten wir zum Anfang: Einen gänzlich neuen Look brauchst du dafür nicht unbedingt – helfen kann er aber trotzdem.

Selbstbewusstsein: Was steckt dahinter? 

Unser Selbstbewusstsein hängt stark mit den Erfahrungen zusammen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, hauptsächlich in unserer Kindheit. Aus vielen kleinen Puzzlestücken, positiv wie negativ, setzt sich das Bild zusammen, das man von sich selbst im Kopf hat. 

So formt sich nicht nur unsere Identität und wie wir diese selbst wahrnehmen, sondern auch die Werte, die wir vertreten, Prioritäten, die für uns hervorstechen und wie wir uns in sozialen Situationen fühlen und verhalten. Das hat selbstverständlich auch einen großen Einfluss auf die Meinungen, die wir vertreten, auf unsere Kompetenzen und wie wir beides in unserem eigenen Leben und gegenüber anderen einsetzen.

Das Selbstbewusstsein wird vor allem dadurch gebildet und gestärkt, dass uns durch die Reaktion der Umwelt (in frühen Jahren natürlich hauptsächlich durch die Eltern) unsere Fähigkeiten bewusst werden und wir merken: Ja, ich kann etwas bewirken mit dem, was ich tue und sage. Ich werde so, wie ich bin und mich verhalte, angenommen und in meinen Eigenschaften und Talenten bestärkt.

Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen: Same same – or different?

Weibliche Silhouette in der Küste

Beim Selbstbewusstsein geht es also darum, dass man sich dessen bewusst ist, wer man ist, welche Attribute man mitbringt und welche Erfolge man in der Vergangenheit verbuchen konnte. Oft wird der Begriff mit Selbstvertrauen in einen Topf geworfen, dieses jedoch geht tatsächlich noch darüber hinaus.

Bei den Definitionen von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gibt es folgenden Unterschied: Selbstvertrauen beschreibt, wie es bereits im Begriff steckt, dass man auf die Fertigkeiten, Kompetenzen und Fähigkeiten vertraut, derer man sich zuvor bewusst geworden ist. Der Glaube an sich selbst lässt einen sicher sein: „Ich schaff’ das schon!“

Du spürst also, dass du in der Lage bist, erfolgreich zu handeln und möglicherweise auftretende Probleme kompetent zu lösen. Deinen Beruf, deine Hobbys und private Projekte so gestalten, wie es in deinem Sinne ist? Wenn du genug Selbstvertrauen hast, denkst du dir hier ganz klar: Null Problemo! Und noch besser: Andere Leute um dich herum zu überzeugen, dein Anliegen zu unterstützen, fällt dir dann zusätzlich eher leichter.

Während du dir bei einem gestärkten Selbstbewusstsein also in der Gegenwart bewusst bist, was dich ausmacht und welche Erfahrungen dich zu diesem Punkt gebracht und geprägt haben, geht es beim Selbstvertrauen ums Zukünftige: Du vertraust dir selbst, dass das Projekt, dass du jetzt angehen möchtest, einen positiven Abschluss finden wird – egal, ob es um ein Vorstellungsgespräch, eine sportliche Herausforderung oder schlicht um eine gelungene Geburtstagsparty geht.

Da geht noch was: Die Muckibude für dein Selbstbewusstsein

Lässt sich Selbstbewusstsein tatsächlich trainieren? Aber ja! Und ähnlich wie bei Workouts klappt das am besten mit ein paar Übungen, die du immer mal wieder in deinen Alltag einbauen kannst. Wir geben dir einige Tipps für mehr Selbstbewusstsein mit, die du Stück für Stück für dich umsetzen kannst:

1. Körperhaltung für Gewinner:innen

Superheld:innen-Power gefällig? Na dann mal los. Für die erste Übung arbeitest du am besten an deiner Körpersprache. Die kannst du einerseits nach außen hin verbessern, indem du unter anderem aufrechter stehst, Blickkontakt suchst und Menschen mit einem freundlichen Lächeln begegnest. Auf der anderen Seite hilft dir deine Körpersprache auch, dich nach innen hin besser zu fühlen, und da ist Superman tatsächlich der Held, an den du denken solltest. Probiere diese Pose mal eine Minute aus:

Fester Stand, beide Hände in die Taille stemmen, Blick nach oben und die Schulterblätter etwas zusammenziehen. Diese Körperhaltung kann tatsächlich mehr Selbstbewusstsein verleihen und wird beispielsweise von Ärzt:innen vor großen OPs gerne genutzt.

2. In guter Gesellschaft

Wie bereits zuvor erwähnt, bildet sich das Selbstbewusstsein eines Menschen durch die Puzzleteile unserer Erfahrungen. Möchtest du also dein Selbstbewusstsein trainieren, solltest du unbedingt die Zahl der positiven Einflüsse steigern.

Fangen wir also mit deinem Umfeld an: Gibt es vielleicht eine Freundin, die dir immer besonders gut Mut zuspricht? Dann ruf lieber sie an, wenn dich ein Vorstellungsgespräch nervös macht, und nicht gerade diese eine Person im Familienkreis, die ständig deine Entscheidungen hinterfragt und skeptisch reagiert. Lauf in der Mittagspause kurz rüber zu deinem Lieblingskollegen, um dir nettes Feedback abzuholen, statt dich weiter über den blöden Spruch deiner Chefin zu ärgern. 

Hol dir die positive Rückmeldung, die du brauchst, indem du dich mehr mit den Menschen umgibst, die dir ein gutes Gefühl geben und dir hie und da ein nettes Wort zu deinen Talenten, deinem Äußeren und deinen Ideen dalassen. Die Balance wird dir guttun und dir helfen, dir weniger Gedanken über die griesgrämigen Leute in deinem Alltag zu machen.

Versuche außerdem, dich bewusst auf dich als Individuum zu besinnen. Oft lassen wir uns vom Vergleich mit anderen runterziehen oder werten sie umgekehrt ab, um uns selbst besser zu fühlen. Wenn du aber bei dir bleibst und dir genau überlegst, wer du bist und welche Fähigkeiten du mitbringst, werden Vergleiche mit Anderen weniger Einfluss auf dich haben, weil du dir deiner selbst sicher bist.

3. Let the sunshine in: Positive Gedanken

Manchmal machen wir uns in unseren Gedanken auch selbst schlechter, als wir sind. Deine Regel Nummer 1 sollte also sein: Keine Selbstabwertung! Zu sich selbst sollte man mindestens so nett sein wie zur besten Freundin – und die überschüttet man auch nicht ständig mit Zweifeln, negativen Statements oder gar Beleidigungen. Die Glaubenssätze loszuwerden, mit denen wir uns selbst runterziehen, ist natürlich erst einmal leichter gesagt als getan. Aber versuche einmal folgende Übung:

Versuche immer dann, wenn du negative Gedanken über dich selbst im Kopf hast, eine kurze Notiz im Handy zu machen. Kannst du ein Muster erkennen, welche Glaubenssätze dich regelmäßig verfolgen? Woran zweifelst du häufig - eher an deinen Talenten, an deinem äußeren Erscheinungsbild oder vielleicht an deinem Verhalten in sozialen Situationen?

Je bewusster dir wird, welche Gedanken dich regelmäßig aufhalten, etwas zu schaffen oder dich gut zu fühlen in deiner Haut, desto besser. Denn nun kannst du versuchen, sie in positive Glaubenssätze umzukehren: Sag dir selbst ruhig sehr überschwänglich, wie motiviert du bist, dein Bestes zu geben; wie schön deine Haare heute fallen, wie gut deine Witze in deinem Freundeskreis immer ankommen und dass du letzten Monat einen verdammt guten Job gemacht hast. Egal, was dir regelmäßig auf der Seele brennt: Immer, wenn es dir auffällt, greifst du auf ein positives Statement zurück und nimmst dir gleichzeitig vor, es nicht nur gut, sondern am besten mit dir selbst zu meinen.

4. Inside out: Wie dein Äußeres sich auf dein Selbstbewusstsein auswirkt

Neue Jeans, eine andere Haarfarbe, ein wenig Rouge auf den Wangen – kann das wirklich helfen, unser Selbstbewusstsein zu trainieren? Was sagt unser Aussehen und unsere Kleidung aus, wenn wir im Job unterwegs sind oder am Samstagabend beim Date auftauchen? So viel ist klar: Äußerlichkeiten sind nicht alles, auch nicht dann, wenn es um ein gestärktes Selbstbewusstsein geht.

Jedoch sind sie ein Ausdruck unserer Individualität und unserer Vorlieben. Dinge, die uns Freude machen, auch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, das alles kann sich oft am Kleidungsstil ablesen lassen. Unser Äußeres ist ein wichtiges soziales Signal, das wir an unsere Umwelt aussenden. Wie viel Geld geben wir dafür aus? Was scheint uns besonders wichtig zu sein dabei? Womit beschäftigen wir uns gerne?

Besonders Kleidung kann ein Mittel der Veränderung sein, da sie es schafft, dass wir uns ein wenig verwandelt fühlen. Hast du dich schon mal für eine Party umgezogen und dich plötzlich viel wohler in deinem Körper gefühlt? Oder einer Theatergruppe zugesehen, die das erste Mal mit Kostümen proben kann? Es ist tatsächlich möglich, sich durch die richtige Kleidung ein wenig mehr zu der Person zu machen, die man gerne sein möchte. Denn: Fake it ‘til you make it.

Wie das genau funktioniert, kannst du dir in unserem Beitrag zum Thema Priming anschauen.

Entdecke dich neu

Junge Frau zeigt selbstbewusst den Weg

Also, wenn du dich das nächste Mal unsicher fühlst, ob du genug kannst, gut aussiehst oder witzig bist, starte ganz gezielt dein Wellness- und Fitnessprogramm, das du dir für dein Selbstbewusstsein zusammengestellt hast. Trainiere es nach und nach wie einen Muskel, bis du ganz selbstverständlich sagen kannst: „Ich schaff das schon, ich bin einfach ganz ich selbst!“


Titelbild von Pawel Czerwinski. Weitere Bilder von Jordan Donaldson und Thomas Mowe.

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